Ahorn Grieneisen · Berlin, D

Mit dem „Haus der Begegnung“ in Berlin thematisiert Gebäudenutzer Ahorn-Grieneisen AG einen neuen, ganzheitlichen Ansatz für die letzte Begegnung Angehöriger mit ihren Verstorbenen. Ein sensibles Thema, bei dessen Umsetzung die Architekten das Motiv Licht in Verbindung mit hellen, warmen Tönen, puristisch-reduzierten Baumaterialien und durchgängigen Formaten und Strukturen variierten. So wird die Konfrontation mit dem Unausweichlichen für die Besucher des Gebäudes zu einem sinnlich-meditativen Erlebnis.

Der traditionsreiche Bestattungsdienstleister Ahorn-Grieneisen AG, Tochterunternehmen der IDEAL-Versicherung, wollte mit dem „Haus der Begegnung“ in Berlin ein Forum für eine neue, offene Form des Umgangs mit dem Tod schaffen. Architektur und Einrichtung sollten dieses Konzept durch den Umgang mit viel Licht sowie hellen und warmen Tönen unterstreichen, um dem Haus eine Atmosphäre zu verleihen, die Ängste und Hemmschwellen abbaut. Zugleich hatte das Gebäude eine Vielzahl von Funktionen zu erfüllen, die in Zusammenhang mit dem ganzheitlichen Konzept des Nutzers stehen: Empfangsbereich, Trauerfeierhalle, intime Räume für die persönliche Abschiednahme waren ebenso einzurichten wie Verwaltungs-, Service- und Lagerbereiche; das Angebot eines 24-Stunden-Service legte zudem eine dezente nächtliche Illumination nahe.Diese Anforderungen wurde in einer vielschichtigen Variation von Licht und Geschlossenheit gelöst, deren wesentliche Bestandteile sich in der Fassade festgelegt und im Innenraum konsequent fortgesetzt finden. Von der Vorderseite betrachtet durchschneidet eine großflächig verglaste Eingangsfassade zwei symmetrische Baukörper. Deren beiden oberen Geschosse – horizontal mit Holzlammellen bekleidet – „weich“ auf dem satiniert verglasten Band der Erdgeschossfassade zu ruhen scheinen. Lichtoffen und mit großer Geste führt der Eingangsbereich in ein zusätzlich von oben belichtetes und natürlich begrüntes Atrium im vorderen Zentrum des Komplexes. Von dort aus werden alle rundum angrenzenden Funktionsbereiche des Gebäudes erschlossen. Transparentes und satiniertes Glas, filigrane Aluminiumprofile, Holzlamellen und Sichtbeton – in Stofflichkeit, Formen und Formaten reflektiert die Innenraumgestaltung deutlich die unterschiedlichen Varianten der Fassadengestaltung.

Die Fassadenkonstruktion
Die drei- und viergeschossige Fassade ist durch horizontale Betonbänder aus thermisch getrennt aufgehängten Betonfertigteilen geschossweise gegliedert. Horizontale Holzlamellen aus Thermoholz Fichte sind werksseitig auf schwarzen, vertikal angeordneten Konstruktionsprofilen als Roste angeordnet. Vor den bodentiefen Aluminiumfenstern, die in Teilbereichen der Fassade hinter der Lamellenkonstruktion angeordnet sind, wurden die Holzlamellen alternierend ausgelassen. Durch den Wegfall jeder zweiten Lamelle erhalten die Räume jenseits der Verglasung eine ausreichende natürliche Belichtung und verfügen zugleich über einen wirksamen fest stehenden Sonnenschutz. Auf diese Weise wird in der Außenansicht die einheitliche Materialität und Leichtigkeit einer Holzfassade erreicht, kombiniert mit den guten thermischen Eigenschaften massiver Außenwände. Die wesentlich sichtbaren Teile des Erdgeschosses wurden mit aluminiumgerahmten und satinierten Ganzglaselementen als Kaltfassade vor einer weiß abgedeckten Wärmedämmung verkleidet. Die Glastafeln sind von unten indirekt hinterleuchtet, was den beiden Bauteilen entlang der Eingangshalle als Abendwirkung einen schwebenden Eindruck verleiht.

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